Nur das gute ZeugsKüchenzubehör

Heute gibt es im Obsthandel in Deutschland allenfalls noch 10-20 Apfelsorten; in den meisten Supermärkten ist die Zahl der im Jahresverlauf angebotenen Sorten noch geringer.

Vom Tafel- oder Speiseapfel (Malus domestica) sind über 7.500 Sorten bekannt, von denen einige als Handelsprodukte von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind, während die meisten nicht für die Massenproduktion geeignet sind.
In Deutschland wachsen ungefähr 1.500 Sorten, von denen aber lediglich 60 wirtschaftlich bedeutend sind. Die aufwendige Sortenkunde und der Erhalt alter Sorten wird heute von verschiedenen Vereinen betrieben.

Die genetische Bandbreite der heute im Markt befindlichen bzw. auf den Markt drängenden Apfelsorten und der diversen Neuzüchtungen ist äußerst schmal. Praktisch sämtliche Apfelsorten, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten gezüchtet worden sind, stammen – teilweise mehrfach – von 3 Ahnensorten ab:

Dazu eine Liste mit Beispiele von Marktsorten und Neuzüchtungen und ihren Elternsorten (in Klammern die Großelternsorten):

Die weltweite Apfelproduktion belief sich 2023 auf etwa 90 Millionen Tonnen, wovon fast die Hälfte auf China entfiel.

Erntezeit

Die verschiedenen Apfelsorten werden in drei Gruppen eingeteilt, die vom Erntezeitraum abhängen, in dem die Früchte reif sind.

  1. Phase 1: Reife Äpfel im Juli oder August in der nördlichen Hemisphäre. Diese frühen, dünnschaligen Äpfel sind zwar sehr farbenfroh, duftend, saftig und süß, aber auch recht empfindlich und daher nur schwer für den Verkauf über den Großhandel geeignet. Zu den Sorten der Phase 1 gehören z. B. der rote Astrachan oder James Grieve.
  2. Phase 2: Äpfel der Phase 2 sind weniger farbenfroh und aromatisch, haben eine dickere Schale, aber festeres Fruchtfleisch und sind besser lagerfähig, z. B. Cox's Orange Pippin oder Ribston Pippin.
  3. Phase 3: Im Frühherbst kommen rustikale Äpfel mit einem ausgeprägteren Geschmack auf den Markt. Sie sind weniger süß und saftig. Ihre Schale sieht oft grob aus und sie sind sehr lange haltbar. Hierzu gehören z. B. Sorten wie Belle de Boskoop oder Granny smith.

Geschichte

Der Apfel wurde bereits 10.000 v. Chr. in Europa wild gesammelt und bereits 4.000 v. Chr. im Vorderen Orient kultiviert. Wahrscheinlich verbreitete er sich entlang der alten Seidenstraße, da sich das Genzentrum des Apfels auch in der Nähe dieser Route befindet. Der essbare Tafelapfel ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Hybridisierungsprozesses in Zentralasien, wo mehr als 25 Wildapfelsorten vorkommen. Ausgewählte Sorten wurden später durch die von den Chinesen erfundene Technik des Veredelns erhalten.

Zur Zeit der alten Griechen und Römer, zwischen dem achten Jahrhundert v. Chr. und dem fünften Jahrhundert n. Chr., blühte der Anbau von Äpfeln. Die Römer verbreiteten diese Sorten weiter in Westeuropa. Später folgten mehrere Wiedereinführungen aus dem Genzentrum.

Bis zum neunzehnten Jahrhundert hatten viele Städte in Europa ihre eigenen Sorten. Diese Sorten waren süß oder halbsüß, unterschiedlich gefärbt und wiesen verschiedene Formen und Größen auf.

Die Europäer brachten den Apfel nach Nordamerika. Mit dem Verschwinden der Streuobstwiesen sind viele Sorten wieder verloren gegangen.