Nur das gute ZeugsKüchenzubehör

Meißener Porzellan war das erste europäische Hartporzellan (heiß gebranntes Porzellan). Erste Versuche wurden 1708 von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus durchgeführt. Nach seinem Tod im Oktober dieses Jahres setzte Johann Friedrich Böttger die Arbeit von Tschirnhaus fort und brachte diese Art von Porzellan auf den Markt, finanziert von August dem Starken, König von Polen und Kurfürst von Sachsen.

Die Produktion von Porzellan in der königlichen Fabrik in Meißen bei Dresden begann 1710 und zog Künstler und Kunsthandwerker an, um die wohl berühmteste Porzellanmanufaktur der Welt zu gründen. Sein Markenzeichen, die gekreuzten Schwerter, wurde 1720 eingeführt, um die Produktion zu schützen; das Zeichen der Schwerter ist Berichten zufolge eines der ältesten existierenden Markenzeichen. Im Englischen war Dresdner Porzellan einst die übliche Bezeichnung für diese Waren, insbesondere für die Figuren; dies liegt daran, dass Meißen geographisch nicht weit von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt ist.

Meißen blieb die dominierende europäische Porzellanfabrik und führend in der stilistischen Innovation, bis sie in den 1760er Jahren durch die von der französischen Fabrik in Sèvres eingeführten neuen Stile etwas überholt wurde, ist aber bis heute eine führende Fabrik geblieben. Zu den bahnbrechenden Entwicklungen in Meißen zählen die Porzellanfiguren und die Einführung europäischer Dekorstile, die die Nachahmung asiatischer Dekore bei den frühesten Produkten ersetzten.

Weißes Gold

August der Starke (König von Sachsen) ließ den unschuldigen Alchemisten Johann Friedrich Böttger festnehmen und in der Meißener Albrechtsburg arrestieren. Der Grund: er hatte behauptet, dass er aus wertlosen Materialien Gold herstellen könne (Stein der Weisen), was der Monarch für seine Zwecke zu nutzen gedachte. So begann der Apothekergehilfe mit seinen Experimenten, die Herstellung von Gold wollte jedoch nicht recht gelingen. Stattdessen überzeugte ihn der Naturforscher Ehrenfried Walter von Tschirnhaus, der im Nachbarlabor tätig war, mit an der Herstellung von Porzellan zu forschen. Die offizielle Genehmigung des Königs ließ nicht lange auf sich warten.
Im Oktober und November 1707 wurde durch die gemeinschaftliche Forschungsarbeit des Teams um Böttger, Tschirnhaus und Pabst von Ohain das weiße europäische Hartporzellan (später auch als weißes Gold bezeichnet) erfunden. Da als Flussmittel Alabaster verwendet wurde, ist es ein Kalkporzellan. Es wird heute Böttgerporzellan genannt. Die Rezeptur des roten Porzellans, von Böttger Jaspisporzellan getauft, wurde perfektioniert. Heute ist dieses rote Feinsteinzeug unter dem Namen Böttgersteinzeug bekannt. Ebenfalls in dieser Arbeitsperiode wurde eine eigene Rezeptur für das holländische Porzellan erarbeitet.

Missverständnis Zwiebel

Am 23. Januar 1710 erfolgte per Dekret die öffentliche Bekanntgabe der "Erfindung" des Porzellans und die Gründung der Porzellan-Manufaktur Meissen als „Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur.“ Die gekreuzten Schwerter, eines der ältesten ständig verwendeten Markenzeichen der Welt, wurde im Jahr 1722 eingeführt. Etwas später, im Jahr 1730, etabliert sich die populäre Meißner Unterglasur, das Zwiebelmuster, welches nach ostasiatischem Vorbild übernommen wurde. Es verdankt seinen Namen einer Fehldeutung, da in dem Dekor eigentlich ein Granatapfel dargestellt wird, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Zwiebel aufweist.

Im Sozialismus

1945 wird Manufaktur-Direktor Max Adolf Pfeiffer, dessen Schaffen als „Pfeiffer-Zeit“ in die Betriebsgeschichte einging, von den Nationalsozialisten entlassen. Anfang der fünfziger Jahre geht die Manufaktur ins Volkseigentum der DDR über, zuvor war sie kurzzeitig Mitglied der „Vereinigung Volkseigener Betriebe Keramik.“  

In den 60er und 70er Jahren entwickelte sich die Künstlergruppe „Kollektiv Künstlerische Entwicklung,“ der Ludwig Zepner, Peter Strang, Heinz Werner, Rudi Stolle und Volkmar Breitschneider angehörten. Sie prägten den Meissen-Stil der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Meissen heute

Seit 1991 existiert das Unternehmen in der Rechtsform der GmbH, einziger Gesellschafter ist der Freistaat Sachsen.
Im Zuge der wendebedingten Umstrukturierungen reduzierte sich die Mitarbeiterzahl von 1990 bis 2010 von etwa 1800 auf 600.

Im Jahr 2000 wird am Bahnhof Dresden-Neustadt ein 90qm großes Wandbild eingeweiht, welches „Sachsens schönste Schlösser, Burgen und Gärten“ als Motiv hat.

Im November 2019 gab die Geschäftsleitung auf einer kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung bekannt, ein Drittel der Stellen bis Ende März 2020 zu streichen und die Zahl der Mitarbeiter von 619 auf 418 zu reduzieren. Auch die erst vor wenigen Jahren aufgebauten nicht profitablen Markenstores im Inland sollen geschlossen werden.

Die Künstler

Jörg Danielczyk, einem Schüler von Peter Strang, obliegt seit 1994 die Künstlerische Leitung der Abteilung Gestaltung/Weißfertigung. Seine Formulierungen spannen sich von abstrakt Auflösenden bis zum naturalistisch Ablesbaren. Als Plastiker arbeitet er vorrangig auf figürlichem Gebiet, aber auch die Gestaltung von Gefäßen, Medaillen und Wandbildern gehören zu seinem Repertoire. Eine wertvolle Bereicherung der Meissener Moderne stellen Unikate von Jörg Danielczyk dar. Der Karneval in Venedig sowie die Modeszenen, welche er 1998 durch eine Zusammenarbeit des Hauses Chanel/Karl Lagerfeld und der Porzellan-Manufaktur Meissen kennen lernte, dominieren sein Sujet.

Im Jahr 2009 kreiert er den "starcookers Gourmet Award".